Du befindest dich in Hypnose – und bemerkst es  nicht einmal.

Du befindest dich in Hypnose – und bemerkst es  nicht einmal.

Sicherlich bist so sofort in Widerspruch gegangen, als du diese Überschrift gelesen hast. Das mag daran liegen, dass wir uns als selbstständig denkende Wesen fühlen, die unbeeinflusst von anderen ihre Lebensentscheidungen treffen. Die Wahrheit aber ist: es gibt nur sehr wenige Menschen, bei denen dies zutrifft. Warum dir Hypnose dennoch helfen kann möchte ich dir heute beschreiben. Und dazu brauchst du nicht mal einen Hypnotiseur.

Doch fangen wir von vorne an: Was ist Hypnose? Da gibt es die tollsten Geschichten. Du kennst diese spannenden und lustigen Bühnenshows, bei denen erwachsene Menschen wie Hühner gackernd über die Bühne laufen. Wahlweise lässt man diese ihre Namen vergessen oder sie kennen eine bestimmte Zahl nicht mehr und verrechnen sich bei den einfachsten Aufgaben. Das Publikum lacht und behauptet innerlich, es würde ihnen selbst nie passieren. 

Und tatsächlich gibt es Menschen, bei denen eine Bühnenshow scheitern würde. Deshalb suchen sich die Hypnotiseure im Publikum bewusst diese Menschen aus, bei denen von einer hohen Hypnosefähigkeit auszugehen ist. Vor oder zu Beginn einer Show überprüfen diese das Publikum: Zum Beispiel so: „Legt eure Handflächen aneinander und stellt euch vor, sie seien zusammen geklebt. So stark, dass ihr diese Handflächen nicht mehr auseinander bekommt. und je mehr ihr das versucht, desto stärker ist die Verbindung zwischen deinen Handflächen“. Sie beobachten genau, wessen Handflächen „verklebt“ sind. Die Opfer sind gefunden und werden mit einem großen Applaus auf die Bühne gebeten. In der Fachsprache nennt man das: eine Rapport herstellen. Also eine Art Verbindung zwischen dem Hypnotiseur und den Hypnotisanten. Es ist ein psychologischer Vertrag, der in Paragraf 1 regelt, dass alles, was ich mit dir machen werde, von dir umgesetzt wird. Das kritische Bewusstsein ist weitestgehend ausgeschalten. Das regelt Paragraf 2. Danach ist es nur noch Methode und Technik, um dich in diese ganz spezielle inner Traumwelt zu führen. In dieser Welt glaubst du (fast) alles, was dir an Bildern, Gefühlen und Überzeugungen gegeben wird. Und glaube mir, diese Welt ist stark und wird von dem Probanden geglaubt und gefühlt. 

Doch wir sind ja zum Glück nicht in einer Hypnose-Show sondern im echten Leben. Und da funktioniert das nicht. Da haben wir alle ein kritisches Bewusstsein und überprüfen unsere Handlungen und Denkweisen sehr genau und in jedem Moment…. Das wäre schön, und du bemerkst schon worauf es hinausläuft. Denn Hypnose ist allgegenwärtig – nur verwenden wir diesen Begriff nie. Wie läuft das in der Praxis?

Die Hypnotiseure des Alltags

Stelle dir einen Marketingmenschen vor, der versuchen muss, ein Produkt an den Mann zu bringen. Er baut dazu eine Geschichte auf, die dich wie in der Showhypnose in eine ganz spezielle Welt katapultiert. Ganz gleich ob es die glückliche Familie ist, der Erfolg im Beruf und vieles mehr. Die Marketingmenschen sind wie ein Hypnotiseur. Sie suchen sich im Publikum die richtige Zielgruppe, die offen für das Produkt sein könnte. Und dann nutzen sie Methoden und Techniken, mit denen sie uns in diese Welt führen – voller Bilder, Gefühle und Überzeugungen. Und wenn du ganz ehrlich bist: wie oft kaufst du Dinge nicht weil du sie wirklich brauchst, sondern weil sie dich ein bisschen in dieser Welt schwelgen lassen?!

Auch Filmemacher bedienen sich dieser hypnotischen Weisheiten. Doch bei diesen Beispielen glauben wir, dass wir uns gerne und bewusst in diese Traumwelten führen lassen. Doch das geht auch noch subtiler und unbemerkter.

Denn nicht nur im Marketing, sondern auch in der Politik wird möglicherweise versucht, die Menschen von dem Weg zu überzeugen, den man für sinnvoll erachtet. Und glücklicherweise sind die meisten Menschen unkritisch genug, die politischen Entscheidungen mitzumachen. In demokratischen Gesellschaften ist das vielleicht in Ordnung und führt zu einem guten sozialen Miteinander. Doch in Staaten mit weniger demokratischen Systemen werden die Massen über andere Techniken wie Angst und Repression hypnotisiert. Auch das funktioniert. Man stelle sich nur mal vor, jeder Staat dieser Welt würde für die wichtigen Entscheidungen die Bevölkerung miteinbeziehen. Davor haben einige politischen Akteure dann doch erheblichen Respekt. 

Die Reiser nach Innen

Aber weg von diesen äußeren Systemen der Hypnose, oder besser gesagt, der situativen Beeinflussung. Du führst dich auch regelmäßig selbst in einen hypnotischen Zustand: zum Beispiel Tagträume. Du starrst unbemerkt auf einen Fleck deiner Umgebung, nimmst diesen aber gar nicht wahr. Dabei schweift dein Geist mit offenen Augen in eine Welt, in der du irgendetwas durchlebst. Du selbst entscheidest gar nicht was geschieht oder was du fühlst. Es überkommt dich irgendwie. Den Zustand nimmst du nicht bewusst wahr, für andere aber wirkst du hypnotisiert. Und genau in diesem Zustand liegt eine Kraft, die du nutzen kannst.

Selbsthypnose als Zustand der Problemlösung und -bewältigung

Selbsthypnose ist nichts anderes wie eine „richtige“ Hypnose. Es unterscheidet sich nur in der Tiefe deines Zustandes und darin, dass du selbst dir Suggestionen gibst. Ganz ähnlich der Showhypnose. Du befindest dich dabei also in einer Welt zwischen Bewusst und Unbewusst (kein Schlaf). Diese Zustand zu erreichen ist einfach und schwer gleichermaßen. Einfach, da sich Tagträume eben ohne weitere Anstrengung erreichen lassen. Schwierig aber, weil du ein bisschen Technik brauchst, um diesen Zustand aktiv herbei zu führen. Erst dann, wenn du ganz in dich selbst vertieft bist, kannst du mit Affirmationen und Glaubenssätze arbeiten. Die Technik ist aber nicht schwer und du beherrschst sie längst. Es kann eine Meditation sein – es reicht aber auch schon ein Zustand der Ruhe und Entspannung. Schon in diesem Moment gelingt es dir, in dich hinein zu fühlen und nach Lösungen für deinen Probleme oder Antworten auf Lebensfragen zu suchen. 

Das Gehirn kann nicht zwischen echt und Phantasie unterscheiden. Das klingt vielleicht komisch, ist aber wissenschaftlich bewiesen. Betrittst du in deinem Geiste Welten des Glücks und der Freude, dann spürt dein Körper genau das nach, so als ob du gerade wirklich einen glücklichen Moment erlebst. Denkst du in Sorgen und Ängsten, dann wird dir dein Körper das auch genau so spiegeln. Die Chemie der Zellen wird sich an die Phantasie angleichen. Diesen Umstand kannst du also für dich nutzen. 

Versetze dich also regelmäßig in diesen Zustand der Hypnose und spreche dir selbst positive Aspekte zu. Du wirst sie sehr schnell abspeichern und als deine Wahrheit – wie in der Showhypnose – glauben und akzeptieren. Werde zum Hypnotiseur deines eigenen Lebens. Ich wünsche dir viel Freude dabei!