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Dein Mindset ist Deine Macht

Feedback: Der stille Schlüssel für Verbindung, Wachstum und innere Stärke

Wir alle sehnen uns nach einem Zeichen, dass wir gesehen werden. Wir wollen gehört und geschätzt werden und Anerkennung erhalten. Und obwohl wir das für uns selbst beanspruchen, tun wir uns oft schwer, dies auch anderen zu schenken: nämlich ein ehrliches und wertschätzendes Feedback.

Klar gibt es diese Menschen, die vor Selbstvertrauen nur so strotzen. Vielleicht ist all das aber auch nur Fassade. Denn tief im Inneren brauchen auch sie die Anerkennung, vielleicht sogar mehr als andere.
Ein Kollegen sagte mir kürzlich, dass das in unserem Team zu kurz komme. Ich solle doch heute einfach mal jemandem im Team sagen, was er mir bedeute. Zuerst musste ich schmunzeln, fand das doch ziemlich gekünstelt. Aber dieser einfache Satz würde, das war mir dann schnell klar, weitreichende Wirkung haben. Wirkung für unser Miteinander und für unsere persönliche Entwicklung. Denn Feedback ist mehr als nur Rückmeldung. Es ist eine Brücke zwischen Menschen und ein Spiegel für uns selbst.

Warum positives Feedback so kraftvoll ist

Aus psychologischer Sicht gehört Feedback zu den stärksten Werkzeugen der menschlichen Kommunikation. Laut der Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan) fördern positive Rückmeldungen das Gefühl der Kompetenz, sozialer Zugehörigkeit und Autonomie. Dies sind drei Grundbedürfnisse, die für Motivation und Wohlbefinden entscheidend sind.

Auch in der positiven Psychologie nach Martin Seligmann gilt die „positive Resonanz“ – also die Wertschätzung durch andere – als elementarer Bestandteil des Glücks. Es gibt auch noch einen eher philosophischen Ansatz: demnach ist Feedback ein Akt des Gesehenwerdens. Wenn ich einem Menschen sage, was er mir bedeutet, begegne ich ihm nicht als Objekt, sondern als Subjekt. Also auf Augenhöhe und mit echtem Interesse.

So wirkt Feedback im Alltag

Im beruflichen Alltag sind es oft kleine Hinweise: „Ich finde es großartig, wie ruhig und strukturiert du in stressigen Situationen bleibst. Das gibt mir Sicherheit.“ Der andere fühlt sich gesehen und seine Stärken werden gestärkt. Die Beziehung gewinnt an Vertrauen.

Auch im Freundeskreis kann dies Wirkung entfalten: „Du bist für mich wie ein innerer Kompass. Wenn ich mich verliere, erinnerst du mich daran, wer ich bin“. Diese wundervollen Selbstoffenbarungen stärken die Freundschaft. Man spürt, wie sehr das Gesprochene auf einer tieferen Ebene verbindet.

Methoden: So gibst du wertschätzendes Feedback

Klar und Konkret:
Statt „du bist toll“ lieber: „Ich bewundere, wie ruhig du in schwierigen Gesprächen bleibst.“

Ich-Botschaften:
Statt „Du machst das immer gut“ besser: „Ich fühle mich unterstützt, wenn du dich um die Details kümmerst.“

Emotionen zeigen:
Gefühle verstärken die Wirkung. „Es hat mich wirklich berührt, als du letzte Woche an mich gedacht hast.“

Zeitpunkt wählen:
Manchmal ist der richtige Moment entscheidend. Ein spontanes „Danke“ im Alltag wirkt oft intensiver als ein formelles Gespräch.

Schriftliche vertiefen:
Ein kurzer Zettel, eine Mail oder eine Sprachnachricht können nachhaltiger wirken als gesprochene Worte.

Die Wirkung auf dich selbst: Inneres Wachstum durch äußeren Ausdruck

Feedback ist also ein Geschenk an den anderen. Aber das Besondere daran ist, dass dies auch in dir selbst einiges anregt. Denn wenn du Feedback gibst, dann passiert etwas in dir selbst: Du trainierst Empathie und Achtsamkeit. Wer andere vorurteilsfrei beobachtet, der sieht bewusst, was andere bewegt und wo sie im Leben stehen. Dass du dabei deine Perspektive einnimmst macht nichts aus. Zudem entwickelst du ein positives Mindset, da du dich bewusst auf die Stärken der anderen fokussierst. Und wer in den anderen die Stärken erkennt, wird auch seinen Blick für die eigenen weiten.

Etwas Wichtiges ist auch deine emotionale Intelligenz. Denn während wir gerne in Intelligenzquotienten denken und uns uns andere darin vergleichen, beginnend ab der Schulzeit, ist der emotionale Reifegrad wesentlich wichtiger. Und hier lernst du Gefühle auszudrücken und zuzulassen. Das klingt zwar, als wären wir da alle bereits gereift. Das trifft aber eben nicht immer zu und ein bisschen Training auch in diesem Bereich kann sicher nicht schaden.
Du erlebst aber auch Selbstwirksamkeit, wenn du Feedback gibst. Weil du erkennst, dass deine Worte eine positive Wirkung entfalten. Mehr Wirksamkeit deiner Selbst kannst du kaum erlangen. Und zu guter letzt beginnst du auch, dich selbst mit freundlicheren Augen zu sehen. Sind das nicht tolle Effekte?

Fazit: Feedback ist ein Geschenk für beide Seiten

Feedback darf deshalb kein Luxus-Artikel der modernen Welt sein. Sondern eher das Fundament des Miteinanders. Es schafft Verbindung in Zeiten, in denen wir nur zu häufig digital begegnen. Letztendlich fördert es Entwicklung und schenkt Sinn.

Also lass heute einen Freund oder Kollegen wissen, was er dir bedeutet. Und dazu eignet sich jeder Momente deines Alltags. Ein Moment im Office, in der du eine Brücke baust – vielleicht für ein ganzes Leben.