Manage nicht deine Zeit, Manage deine Energie!

Dein Mindset ist Deine Macht

Wie dein Denken deine Realität formt – und was das mit deinem Umfeld und deiner Entwicklung macht

Wie lange ist es her, dass du dir bewusst gesagt hast „Ich bin gut in dem, was ich mache?“ Vermutlich erinnerst du dich gar nicht mehr oder du hast dir so etwas noch nie eingeflüstert. Dann bist du nicht alleine damit. Denn manchmal wirkt es beinahe wie Hochnäsigkeit, seine eigenen Stärken zu kennen. Doch mit Arroganz hat das wenig zu tun. Es geht dabei vielmehr um eine gesunde innere Überzeugung.

Es gibt Menschen, die sind Meister bei der Analyse ihrer Schwächen. Nicht nur dass sie auf die Kritik der anderen hören. Sie haben auch das Talent (natürlich ist es keines), sich selbst zu beobachten und dabei eine Schwachstelle nach der anderen zu reflektieren. Sie können vielleicht gar nichts dafür, denn dieses Muster könnte tief verankert sein. Und damit auch schwer zu durchbrechen.

Investiere deine Energie bewusster

Aber wie wäre es denn, wenn wir die Energie der Fehlersuche in uns selbst, in unsere Stärken investieren? Was würde geschehen, wenn wir unseren Fokus auf Positives konzentrieren? Unsere innere Haltung würde sich verändern. Unser Leben wäre erfüllter, wir hätten stärkere Beziehungen und würden persönliches Wachstum erleben.

Mir ist sehr wohl bewusst, wie abgehoben das klingt. Aber es gibt eine Regel und die kommt nicht aus der Esoterik-Ecke:

Deine Gedanken formen die Realität

Zahlreiche psychologische Studien zeigen, dass dieser innere Dialog maßgeblich bestimmt, wie du deine Umwelt wahrnimmst und wie du darauf reagierst. Du kennst beide Sorten „Denker-Menschen“: in der gleichen Situation ist für den einen das Glas halb leer, für den anderen aber halb voll. Der Erste gilt als Pessimist. Egal was geschieht, es muss schlecht sein. Nichts in seinem Leben kann ihm zeigen, wie schön alles ist. Der zweite allerdings hat vielleicht ein ähnliches Schicksal. Aber er hat gelernt, das beste daraus zu machen. Und ja, das klingt einfach. Ich möchte dir dazu eine kleine Geschichte erzählen:

Die Zwillingsstudie

In Berlin gab es mal zwei Zwillings-Jungs, die in einem ärmlichen Haushalt aufwuchsen. Der Vater Alkoholkrank und gewalttätig. Die Mutter in ihrer Rolle überfordert. Die Jungs ebenfalls am Limit und in ihrer Entwicklung mehr als beeinträchtigt. Nach vielen Jahrzehnten wurde die Zwillinge befragt, was sie aus ihrem Leben machten und was sie dazu bewegte. Der eine sagte, „ich bin erfolgreicher Anwalt – hier in Berlin. Und es war immer klar, dass ich nur diesen Weg einschlagen kann, nach all der Gewalt und Ungerechtigkeit, die ich erlebt habe in meiner Kindheit.“
Der andere bezog sich ebenfalls auf die erlebte Gewalt und was sie mit ihm machte. Er begründete damit seine bisherige umfangreiche Gefängnis-Karriere. „Wie hätte mit der Geschichte jemals etwas anderes aus mir werden können, als ein Gewalttäter?“.

Du kennst den Begriff der der sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Robert Merton, ein Psychologe, prägte diesen Begriff vor langer Zeit. Und die Formel ist so simpel wie wirksam: wenn du glaubst, du wirst versagen, verhältst du dich (oft unbewusst) so, dass du tatsächlich scheiterst. Ist das nicht fieß? Nein – es ist die größte Chance, die wir haben. Denn das wirkt auch im Positiven. Wer sich selbst etwas zutraut, wer glaubt, dass er das schon schaffen wird, der strahlt Kompetenz aus und Vertrauen. Und wird von seiner Umfeld genau das gespiegelt bekommen.

Positives Denken ist nicht naiv

Manchen verwechseln positives Denken mit Realitätsflucht. Das mag daran liegen, dass gerade Lifecoach-Gurus (ich fühle mich da gerade gar nicht angesprochen 😂) dafür sorgen, dass wir jedes Schicksal dem positiven Denken unterwerfen. Und das wäre falsch. Denn es darf Tage geben, an denen wir weinend vor dem Ofen sitzen. Es darf Tage geben, an denen wir nicht genug sind, an denen wir versagen. Wir dürfen Schwächen spüren und erkennen. Nicht alles kann und muss ins Positive verkehrt werden. Bei dem Ansatz, den ich vertrete geht es nur darum, einen Lerneffekt zu erkennen. Mal schlecht zu sein und Fehler zu machen als Geschenk betrachten. Als Geschenk der Weiterentwicklung. Denn das wahre Leben ist eben nicht immer nur Positiv. Naiv wäre also, sich gleich die rosarote Brille zu kaufen und die Welt als Unwahr zu betrachten. Wichtig ist es, sich immer in einem lösungsorientierten Zustand zu halten.

„Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigend sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben“. Dies wird dem Stoiker Epiktet zugeschrieben. Damit soll ausgedrückt werden, dass unsere Interpretation die Gefühlslage beeinflusst. Und damit auch unser Verhalten. Und dieser „Schlüssel“ ist wichtig. Denn wenn du dir bereits am Morgen sagst, dass du gut bist, in dem was du machst und wie du bist, dann verankerst du das Gefühl der Selbstwirksamkeit in dir. Dir wird dann klar, dass du einen Unterschied machen kannst. Dass du nicht Opfer, sondern Gestalter bist.

Der Einfluss auf das soziale Miteinander

Ein positives Mindset strahlt aus – ob bewusst oder unbewusst. Die Menschen um dich herum spüren, ob du dir selbst vertraust. Und sie reagieren darauf.
Stell dir vor, zwei Kollegen präsentieren eine Idee. der eine wirkt unsicher, relativiert seine Aussagen ständig: „Ich bin mir nicht sicher, ob das gut ist…“ Der andere beginnt mit „Ich habe das Gefühl, wir haben hier eine richtig gute Lösung entwickelt. Welche Idee würde wohl mit größerer Offenheit aufgenommen werden?

Und es gibt noch einen Vorteil: Selbstvertrauen wirkt ansteckend. Es schafft Raum für Kooperationen, weil es keine Konkurrenz mehr erzeugt, sondern Vertrauen. Nur fehlendes Selbstvertrauen schafft diesen Konkurrenz-Druck. Zeigen zu müssen, dass man besser ist als der andere… Wer in sich ruht und weiß was er kann, der muss doch nicht mehr um diese Anerkennung kämpfen. Er strahlt sie aus.

Positives Mindset trainieren

Ja das geht. Und es reicht dabei nicht, sich einmal zu sagen „Ich bin gut“. Es müssen Routinen geschaffen werden, dein Gehirn wünscht Wiederholungen um einen Zustand dauerhaft anzunehmen.

Morgen Check-In

Starte deinen Tag mit einem Satz, der deine Kompetenz betont. Zum Beispiel
„Ich finde für jede Herausforderung eine Lösung“
„Ich bin ein Gewinn für mein Team“
„Ich bin gut in dem, was ich mache“
Die ersten Male wird sich das für dich komisch anfühlen. Aber wie eingangs beschrieben, wirst du schnell die ersten Beweise deines Umfelds erhalten, dass du genau so bist, wie du behauptest.

Erfolgsjournal und Reflexion

Notiere dir jeden Abend drei Dinge, die du heute gut gemacht hast – egal wir klein. Diese Praxis stärkt deinen Fokus auf das Positive und baut eine neue Wahrnehmungsgewohnheit auf.
Alternativ dazu kannst du auch gedanklich in eine bewusste Reflexion gehen. Dabei denkst du einfach nur während einem Spaziergang über deinen Tag nach. Lass dich von der Frage leiten: Wo war ich heute besonders gut?

Spiegelarbeit

Liegt nicht jedem. Ist aber ebenfalls sehr wirksam. Du stellst dich vor den Spiegel, schaust dich an und sagst dir deinen täglichen Satz (Vielleicht: „Ich bin gut in dem was ich mache“). Dein Unterbewusstsein nimmt deine eigene Stimme als besonders glaubwürdig wahr. Vor allem, wenn du dabei deine eigene Mimik und Körpersprache siehst.

Persönliche Entwicklung beginnt im Inneren

Nur dort – in deiner Seele selbst – bist du in der Lage, so etwas wir persönliche Entwicklung herbei zu führen. Du musst diese Entwicklung ersten nehmen – weil sie so mächtig ist. Denn nur dann erlaubst du dir selbst, dein Potential zu erkennen und dies auszuleben. Denn wer sich selbst zutraut, Gutes zu leisten, ist eher bereit, Neues zu wagen. Ist eher bereit, Verantwortung zu übernehmen und anderen zu vertrauen.


Ich bleibe also dabei: Deine Realität folgt deinen Gedanken. Wenn du dir selbst mit Respekt, Anerkennung und Vertrauen begegnest, kannst du genau das auch nach außen tragen. In Deine Beziehungen, in dein Team und in die Welt. Der erst Schritt zu einem positiven Umgang mit anderen ist der positive Umgang mit dir selbst.
Also: Sag dir heute – und morgen wieder – laut und klar: „Ich bin gut in dem was ich mache.“ Nicht weil du perfekt bist, sondern weil du auf dem Weg bist und dich selbst dabei nicht im Stich lässt.