Kennst du diese Menschen, die andere ohne Punkt und Komma an ihren Gedanken teil haben lassen? Oder gehörst du selbst dazu? Das kann ganz schön spaßig sein – es kann aber auch sehr anstrengend werden. Doch je schneller die Gedanken und Worte sprinten, desto unwichtiger erscheinen diese für den Zuhörer.
Das musst du wissen
Schnelles Sprechen wird von Menschen oft als Plappern wahrgenommen. Es verlieren sich dabei viele, vielleicht wichtige Inhalte. Das ist nicht schlimm, wenn du in der Clique unterwegs bist. Wenn du aber vor Publikum oder Kollegen sprichst, dann kann das ein echtes Problem werden. Das was du sagen willst ist zu wichtig, als dass es verloren gehen darf. Ansonsten wärst du vermutlich gar nicht derjenige, der diesen Vortrag halten oder die Sitzung leiten soll.
Und wenn du dich hierin erkennst, beobachte dich mal intensiv. Beim schnellen Sprechen geht die Atmung in einen seltsamen Rhythmus über. Viele atmen kaum noch oder nur sehr flach. Du kannst dir vorstellen, was das in deinem Körper macht. Es erzeug Stress, weil du in einen kleinen Überlebensmodus gehst.
Andere atmen dann in den wenigen Pausen intensiv und holen sich die nötige Portion Sauerstoff für den nächsten Wortschwall. Auch das machst sich körperliche bemerkbar. Hyperventilation ist ein vermehrter Ausstoß von Kohlendioxid und sorgt für eine Veränderung im Basen-Säure-Haushalt. Und das hat Einfluß auf die Hirn-Chemie.
So löst du das Thema auf
„Mach mal langsam“ – wenn du das schon gehört hast, dann war das der goldene Tipp. Bremse dich mal richtig aus. Versuche bewusst (aber nicht zwanghaft) langsamer zu sprechen. Traue dich, Pausen zwischen deinen Sätzen einzubauen. Das ist schwer, ja. In der heutigen Zeit sind wir dank unseren Handys auf Geschwindigkeit getrimmt. Du kennst das: wenn du jemandem eine WhatsApp schreibst und die Antwort mehr als 5 Minuten nicht kommt, dann stimmt da etwas nicht.
Wenn du also vor Publikum oder Gruppen sprichst, dann gewöhne dir an, langsam und bedächtig zu sprechen. Lass deine Gedanken wirken und schenke den Zuhörern die Gelegenheit, sich mit deinen Ideen zu beschäftigen. Manche deiner Worte sollen in den Köpfen der anderen zu (emotionalen) Bildern werden. Und das benötigt Zeit.
Nutze diese Zeit sinnvoll. Beobachte die Gesichter und die Reaktionen deiner Zuhörer. Prüfe, ob sie mit etwas anderem beschäftigt sind, oder ob sie dir an den Lippen kleben. Dann hast du gewonnen. Vielleicht ergeben sich auch Fragen. Dann signalisierst du durch Pausen und Langsamkeit deine Bereitschaft, Fragen anzunehmen.
Übungen vor de SPiegel sind vielen Menschen suspekt. Aber wenn du mal alleine bist, dann nutze das um dich im Spiegel zu beobachten wie deine Sprache wirkt, wenn du bewusst langsam sprichst. Dann fühlst du vielleicht, wie jedes einzelne deiner Worte mehr Gewicht, mehr Bedeutung bekommt. Und ich bin mir sicher: bei der nächsten längeren Autofahrt hast du jetzt ein interessantes Spiel, um an deinem Mindset der Langsamkeit zu feilen. Viel Spaß dabei!