Kennst du das Gefühl, wenn ein Lied in deinem Kopf festsitzt und du es einfach nicht mehr loswirst? So geht es uns auch mit manchen Gedanken – nur dass die deutlich weniger tanzbar sind. Statt „Macarena“ dudelt dann eher: „Ich bin nicht gut genug“ oder „Das schaffe ich eh nie“. Zeit, mal die Playlist zu wechseln.
Du darfst loslassen, was dir nicht mehr dient – auch Gedanken.
Loslassen. Klingt so leicht. Ist es aber oft nicht. Besonders dann, wenn es um unsere eigenen Gedanken geht. Die, die uns klein machen. Die, die sich wie schlechte Ratgeber benehmen und trotzdem ständig mit am Tisch sitzen.
Doch was wäre, wenn wir diese Gedanken einfach… gehen lassen könnten? Nicht mit Drama, sondern mit einem kleinen inneren Schulterzucken und einem freundlichen: „Danke für nichts – aber ich hab jetzt andere Pläne.“
Warum festhalten uns belastet
Gedanken sind wie Möbel in unserem inneren Wohnzimmer. Manche sind bequem. Andere stehen einfach nur im Weg, weil sie mal irgendwer dort abgestellt hat – vielleicht in der Kindheit, vielleicht gestern. Und manchmal stolpern wir ständig über sie, ohne zu merken, wie sehr sie uns im Alltag behindern.
Das Fatale: Wir halten oft an Gedanken fest, weil sie sich vertraut anfühlen – nicht, weil sie gut für uns sind. Die Idee, dass man erst perfekt sein muss, bevor man geliebt werden darf, ist so ein Klassiker. Ein alter, wackeliger Stuhl, auf dem keiner wirklich gerne sitzt.

Gedanken loslassen – aber wie?
Loslassen bedeutet nicht, zu verdrängen oder alles zu ignorieren. Es heißt: bewusst entscheiden, welchen Gedanken wir Raum geben – und welchen nicht.
Hier ein paar unperfekte, aber alltagstaugliche Ideen:
• Gedanken beobachten, nicht glauben: Nicht jeder Gedanke ist eine Wahrheit. Manche sind nur alte Sprüche in neuer Verpackung.
• Gedanken aufschreiben und durchstreichen: Ja, wirklich. Auf Papier bringen und dann durchstreichen. So spürt das Gehirn, dass du es ernst meinst.
• Mit Humor kontern: Wenn dein innerer Kritiker wieder meckert, antworte mit einem innerlichen: „Danke für deinen Beitrag, Karl-Heinz. Die Geschäftsleitung hat entschieden, dass wir heute anders denken.“
• Bewusst neue Gedanken üben: Statt „Ich bin nicht gut genug“ mal „Ich bin ein Experiment auf zwei Beinen – und das ist völlig okay.“
Warum das auch unser Miteinander verändert
Wenn wir innerlich entspannter werden, sind wir auch im Außen freundlicher. Wer sich selbst verzeiht, muss andere nicht ständig kritisieren. Wer sich selbst Raum gibt, gönnt ihn auch anderen.
Ein positiver Umgang mit unseren eigenen Gedanken führt fast automatisch zu einem liebevolleren Umgang miteinander. Denn plötzlich sehen wir: Auch die anderen kämpfen mit ihren Karl-Heinzen. Und vielleicht reichen wir uns dann innerlich die Hand – statt uns zu verurteilen.
Fazit: Denk neu – du darfst das
Du darfst loslassen, was dir nicht mehr dient. Auch Gedanken. Denn deine Gedanken sind nicht du – sie sind nur Gäste. Manche dürfen bleiben, andere können gehen. Halte die Tür offen. Wer weiß, welche wunderbaren Ideen als Nächstes vorbeischauen.