In unserem Leben hoffen wir oft auf die echten Erfolge, die großen Meilensteine und wir warten auf den richtigen Moment, um stolz auf uns sein zu können. Doch eigentlich könnten wir jederzeit die Kerzen anzünden und den Konfettiregen starten. Ein inneres High-Five ist längst angebracht. Denn wer sich selbst feiert, stärkt nicht nur sein eigenes Herz, sondern auch die Herzen der anderen.
Warum wir oft vergessen, uns selbst zu feiern
Anerkennung auf später zu verschieben ist keine gute Idee. Auch nicht aus falsch verstandener Bescheidenheit. Denn wie oft in deinem Leben hast du schon eine Beförderung erhalten oder eine Prüfung bestanden? Oder es war einfach ein Tag, an dem alles nur perfekt lief. Und gefeiert hast du dich dafür nur selten. Dahinter steckt ziemlich fieße Psychologie.
Das Gehirn gewöhnt sich schnell an Fortschritte. Man spricht hier von der „Hedonic Treadmill“. Dieser begriff wurde bereits 1971 geprägt und beschreibt, wie du nach positiven oder negativen Veränderungen schnell wieder auf dein altbewährtes „Glücksniveau“ zurückfällst. Und meist ist das nicht sehr hoch. Man übersieht also vor allem die vielen kleinen Erfolge in seinem Leben schnell.
Wir warten also lieber auf die perfekte Gelegenheit im Leben, statt uns schon heute über das kleine, aber feine „Ich habe endlich diese Mail geschrieben“ zu freuen. Schade eigentlich, weil uns damit eine große Chance entgeht, unsere Lebensleitung wahrzunehmen.
Selbstfeiern als Motor für persönliches Wachstum
Es ist wie ein Verstärker. Die Anerkennung sich selbst gegenüber kann enorme Kräfte entfalten. Wer bewusst wahrnimmt, was er gut macht, trainiert das Gehirn auf positive Selbstwahrnehmung. Denn Selbstlob reduziert nicht nur Selbstzweifel (und damit haben viele von uns zu kämpfen), es fördert vielmehr auch die Selbstwirksamkeit. Und das ist das Gefühl: „Ich kann etwas in meinem Leben bewegen.“
Oder anders ausgedrückt: Wenn wir unser eigenes Licht anerkennen würden, dann müssten wir nicht auf andere warten, die es für uns anzünden. Wir dürfen uns nicht auf andere verlassen als Glücksbringer, sondern müssen diese Verantwortung selbst tragen.
Wie wirkt Selbstwertschätzung
Menschen, die sich selbst mögen, gehen grundsätzlich entspannter und wertschätzender mit anderen um. Denn sie sind nicht im ständigem „ich muss mich beweisen“-Modus. Und eine positive Selbstfeier steckt andere an. Es wirkt nicht hochnäsig, sondern authentisch. Und wer sich über sich selbst freut, gibt anderen die Erlaubnis, das Gleiche zu tun. Du machst damit also einen echten Unterschied im sozialen Miteinander. Du halst dabei eine Wahlmöglichkeit: Du kannst stolz sein auf deine Leistungen. Das ist wichtig und spornt dich für künftige Herausforderungen an. Du kannst dich aber auch feiern für Dinge, deren Ergebnis gar nicht wichtig sind. Einfach weil du es gemacht hast. Und am besten kombinierst du beides in deinem Alltag.

Wie kannst du dich heute selbst feiern?
Vielleicht gehört er schon zu deiner Routine: Der Feier-Booster. Kurz mal aufstehen, Musik an, lächeln… dieses kleine Ritual verändert dein Mindset sofort. Beobachte Kinder, sie haben das drauf und bestätigen damit wie toll sie sind.
Wenn du gerne visualisierst, dann stelle dir vor, wie du dir selbst täglich einen Preis für etwas überreichst. Für etwas, das nur du bemerkst. Und sei es noch so klein. Dieser unsichtbare Pokal wird in dir ein Gefühl des Erfolgs hervorrufen.
Vielleicht schreibst du lieber: dann hilft wie immer eine abendliche Routine. Schreibe dir drei Dinge auf, auf die du heute stolz bist. Du wirst sie finden – definitiv. Oder eine kleine Nachricht an dich selbst. Liebevoll mit ein paar Gedanken. Und dann steckst du sie dir ein deine Tasche und kramst sie immer wieder raus. Du wirst dein kleines Lächeln kaum unterdrücken können.
Es gibt aber auch Hindernisse
Schuldgefühle spielen häufiger eine Rolle als man sich bewusst ist. Denn viele glauben, Selbstlob sei egoistisch. Doch du bist nicht gleich ein Narzisst, nur weil du Selbstfürsorge betreibt. Und wer dir das unterstelle, sollte schnell das weiter suchen.
Zudem stecken wir mitten in einer Pandemie mit einem fießen Virus. Denn der Vergleichsvirus frisst uns innerlich auf. Statt uns mit anderen zu messen, sollten wir feiern, dass wir auf unserem ganz eigenen Weg sind. Und der lässt keine Vergleiche zu.
Und manche von uns machen sich das Leben zusätzlich schwer. Es ist gut, die Dinge richtig machen zu wollen. Aber durch Perfektionismus zerstören wir jede Chance auf Erfolg. Denn perfekt gibt es nur auf Instagram, nicht im echten Leben. Und das ist vollkommen OK.
Mein Fazit
Heute ist nicht irgendein weiterer Tag deines Lebens. Heute ist der ideale Tag, dich selbst zu feiern. Wenn du dein eigenes inneres Licht würdigst, dann erleuchtest du deine und die Welt der anderen. Ganz so wie ein Leuchtturm. Und persönliche Anerkennung ist weit weg von Eitelkeit, sondern Grundlage dafür, dass du mit offenem Herzen und voller Energie wirken kannst. Fang also jetzt an – genau jetzt.