Deine Gedanken haben Macht. Über dich und darüber, wie du die Welt erlebst. Hast du schon mal gemerkt, wie ein einziger Gedanken deinen ganzen Tag färben kann? Da wird der kleine Kratzer im Auto plötzlich wichtiger als die 99 Dinge, die gerade gut laufen. Dieser Effekt ist kein Zufall. Es ist eher Physik. Oder besser gesagt: es ist dein persönliches Energie-Management.

Das Prinzip verstehen

Stell dir einen starken Scheinwerfer vor. Er steht für deine Aufmerksamkeit. Alles, was du anleuchtest, wächst in deiner Wahrnehmung. Alles. Und wenn den Kratzer im Auto anleuchtest, dann wird alles andere in deiner Umgebung eher in den Hintergrund rücken. Die Konzentration auf negative Gedanken saugen dann Energie aus dir. Lässt du aber positive Gedanken in den Vordergrund, dann geben sie dir Kraft. Das ist ein einfaches Prinzip, dass du mit etwas Disziplin schnell an dir selbst erproben kannst.

Wissenschaftlich betrachtet spricht man hier vom „Retikulären Aktivierungssystem“ (RAS). Dabei filtert das Gehirn die Reize danach, worauf du dich fokussierst.

Wie wirkt das in deinem Umfeld?

Würdest du einem Menschen vertrauen, der immer an sich zweifelt? Der vielleicht eher dazu neigt, das Schlechte in seinem Leben wahrzunehmen? Eher nicht. Wer aber dagegen mit einer positiven Grundhaltung durchs Leben geht, der verdient nicht nur dein Vertrauen, sondern auch deine Nähe. Nun kannst du nicht immer bewusst entscheiden, mit wem du dich umgibst… oder vielleicht doch?

Klar ist, im Job musst du dich mit Menschen umgeben ob du willst oder nicht. Eine Auswahl kannst aber nur selten treffen. Oder warst du schon mal bei deinem Chef und hast ihm gesagt, dass seine Denkweise dich stört? Oder dieser eine Kollege, der immer das Haar in der Suppe findet – dabei gibt es gar keine Suppe. Und doch behaupte ich, dass du immer und überall ein Wahlrecht hast. Du kannst deinen Job verlassen. Ja ich weiß, das ist eine weitreichende Entscheidung. Aber wäre es nicht viel weitreichender und schädlicher, diesen Job dann nicht zu verlassen?

Gerade dort im Beruf, wie auch im Privaten, gilt: Die Konzentration auf Stärken ist so viel mehr wert, als die andauernde Beschäftigung mit den Schwächen. Denn erst das schafft ein Teamgefühl.

Auswirkung auf dein Innerstes

Wie wirkt aber nun der positive Fokus konkret und was kannst du aktiv darf tun? Wer Selbstgespräche führt, war lange Zeit ein Fall für medizinisches Fachpersonal. Doch das hat sich gewandelt. Die Gespräche die du mit dir selbst führtest (also dein Bewusstsein mit deinem Unterbewussten) können ein Ansatz sein. Denn in solchen Gesprächen formst du dein Selbstbild – und damit steigerst du dein Energielevel. Und dabei spielt es keine Rolle, ob du das in tiefer Meditation oder nur bei einem kleinen Spaziergang im Wald machst. Spricht gut zu dir – der Effekt wird dich überraschen.

Was am Morgen, direkt nach dem Aufwachen in dir geschieht kann deinen gesamten Tag beeinflussen. Vielleicht sieht deine Morgenroutine bisher so aus: Du sitzt auf der Bettkante und dir kommen die ersten Gedanken: „Das wird heute bestimmt wieder anstrengend.“ Wird es dann auch. Du prägst dich und dein Gemüt und bereitest dich innerlich so auf die kommende Müdigkeit vor. Dein Tag wird sich auch genauso anfühlen. Also: pflanze dir morgens gleich die ersten positiven Gedanken ein: „Heute habe ich diesen wichtigen Termin. Egal wie er läuft, ich kann danach stolz auf mich sein.“

Und wie immer in meinen kleinen Artikeln, darf auch hier ein kleiner Zettel und ein Stift nicht fehlen. Schreibe drei Dinge auf, die heute deine Energie stärken. „Ich blicke heute Abend zufrieden auf meinen Tag zurück.“ Du wirst beobachten können, wie du am Abend genau dieses Gefühl haben wirst. Egal wie der Tag verlief. Denn mit diesem Fokus-Shift zwingst du deine Wahrnehmung in die richtige Richtung.

Ein kleiner Aufmerksamkeits-Check kann ebenfalls Wunder bewirken. Dabei darfst du mehrmals am Tag prüfen, worauf due gerade deinen Fokus richtest. Du wirst dich bei den wildesten Gedanken erwischen. Programmiere sie dann um in dem du erkennst, dass es gerade gar nicht so schlimm ist, wie du dir ausmalst.

Und wenn du tolle Menschen in deinem Leben hast, dann suche dir einen Fokus-Partner. Gebe ihm oder ihr den Auftrag, dich immer dann freundlich zu erinnern, wenn du dich wieder mal im Negativen verhedderst.

Nur positiv Denken?

Nicht alles Positive ist automatisch gut. Manchmal muss der Fokus bewusst auf Problemlösung gehen. Denn das Leben besteht nicht nur aus Zuckerwatte und Wölkchen. Und wenn du die Herausforderungen in deinem Leben nicht auch aktiv angehen würdest, dann würde dir das ebenfalls Energie rauben. es geht also nicht darum, die Dinge immer gut zu reden. Aber die Guten schlecht zu reden wäre fatal.

Optimismus ist also toll… aber wenn deine Auto brennt, dann solltest du nicht über die schönen Farben der Flammen reden, sondern den Feuerlöscher in die Hand nehmen. Oder Hilfe rufen. Aber danach kannst du stolz auf dich sein, wie du diese Situation gemeistert hast.

Mein Fazit

Energie ist wie eine Pflanze. Sie wächst dorthin, wo du das Wasser gießt. Wer bewusst steuert, worauf er schaut, steuert indirekt sein Lebensgefühl und seine Beziehungen. Und das Schöne ist: kleine Fokus-Änderungen bringt oft große Energie-Änderungen.